Commonwealth of Regions

Commonwealth of Regions

Präambel

Commonwealth of Regions ist eine lose Verbindung souveräner Akteure, die in erster Linie von Partizi­pan­ten der lokalen Subsistenzwirtschaft getragen werden. Dabei geht es uns in erster Linie um die Planung, Produktion, Bereitstellung und Gebrauch der Grundversorgung mit Essen, Trinken, Bauen + Wohnen und die Umwandlung lokal anstehender, regenerativer Energien in Wärme auf möglichst kleinräumigen und in sich geschlossenen Kreisläufen und/oder Nutzungs­kaskaden.

Soziales + Gesundheit, Wissen + Bildung, elektrischer Strom, Mobilität, Kunst, Kultur und ein dem un­mittel­baren Lebensumfeld angepasstes Ordnungs‑, Finanz‑ und Diens­tleistungs­wesen dient ebenfalls dieser Politik und wird auf ethischen Grundlagen gepflegt. Selbstverständlich kann jedes Individuum für sich in Anspruch nehmen, seinen religiösen Neigungen, organisierter Parteipolitik zu folgen, in den weltweit gespannten Netzen unterschiedlichster Serviceclubs mitwirken oder hier sein eigenes Profil ausleben und findet ebenso seinen Platz in dieser Gesellschaft.

Der CoRe formuliert gemeinsam getragene Ziele nahe dem Konsens auf Grund demokratischer Basis­über­legungen. Es besteht also überhaupt keine Veranlassung, den CoRe in eine Rechtsform – schon lange nicht in eine Glaubensgemeinschaft und/oder parteipolitische Position – zu manövrieren, denn Ethik ist nach unserer Auffassung das Bindeglied zwischen den Menschen. Der CoRe versteht sich als lokale Marina für Schnellboote, die neben den Riesendampfern überregionaler Strukturen ebenso im globalen Meer das Leuchtfeuer am Horizont wahrnehmen.

Was kann man sich besseres Wünschen, als gemeinsam die Lösung zu finden. CoRe versteht sich als offene Wert­schöpfungs­partner­schaft auf Grundlage vorbehaltloser Regeln nicht in Konkurrenz zum Mainstream, sondern in Kooperation.

Kontrolle über die eigenen Lebensbedingungen, Selbstbestimmung, Mein „Tätig‑Sein“ und Autonomie sind Stichwörter, die den Menschen ins Zentrum des philosophisch erscheinenden Ansatz des CoRe stellen. Hier hat jeder das Recht durch nachprüfbare Informationen seine persönlichen Werte zu schöpfen und diese durch belastbare Berichterstattung zu kommunizieren.

Die ihm zugebilligte Selbstermächtigung über die gesamte Bandbreite, sofern kein zweiter gesundheit­lichen, seelischen, persönlichen oder wirtschaftlichen Schaden davon­trägt, ist ausdrücklich gewünscht.

Noch ein Wort zur Region: Die Region ist definiert durch die Größe der Fläche ihrer Probleme. Matthias von Hermanni, Hohenroda 2007

2017‑06‑23 ENTWURF — Gert Köhler, Siggelkow

 

Kommentar von Lutz von Grünhagen

Auf jeden Fall finde ich so eine Vernetzung in einer Region gut, wo sich gemeinsames Nach­denken un­mittel­bar mit dem Handeln verbindet. Entscheidend scheint mir jedoch, dass in der un­mittel­baren Kom­mu­ni­ka­tion in einer Region ein praktikabler, allgemein­verständlicher Sprachgebrauch entstehen kann für das fällige neue, artspezifisch menschliche Selbst­be­wusst­sein. So kann auch in allen anderen Regionen das Interesse geweckt werden an der möglichen Selbst­be­freiung aller Einzelpersonen aus den traditionellen gesell­schaft­lichen Zwängen zur Rivalität und zu allen anderen Formen von gegenseitiger Bedrohung, Bekämpfung, Ausbeutung und Kränkung. Dabei ginge es weniger um Unterschiede etwa zwischen Schnellbooten und Riesendampfern, sondern mehr um die Vorstellungen der einzelnen Besatzungs­mit­glieder überall vom Leben, also um ihre Vorstellungen von den Antrieben und Zielen jedes Menschen und von den Möglichkeiten einer zielbewussten Zusammenarbeit. Auch jetzt, bevor die fällige neue, sozialverträgliche Entwicklung zum Durchbruch gekommen ist, kann eine Verkäuferin in einem Supermarkt schon darüber nachdenken, warum es für sie selber nur Vorteile hat, wenn sie ihren Kunden möglichst gesunde Lebensmittel in die Regale stellt. Sie kann mit ihrem Abteilungs­leiter ein gleich­be­rechtigtes Zusammenleben lernen und sich mit allen Kollegen darüber verständigen, wo die Waren herkommen oder warum es sinnvoll ist, wenn alle Lebensmittelhändler sich nicht mehr als Konkurrenten auffassen, sondern sich verbunden fühlen in einem gemeinsamen Interesse an möglichst effektiven Beiträgen zu einem möglichst befriedigenden Leben für alle Menschen auf unserem ganzen Planeten. Die eigentliche Revolution wird erst mal im Denken stattfinden, und die Umgestaltung der Marktwirtschaft zu einer durchgängig kooperativen Veranstaltung wäre dann eine Vielzahl von Reformen, die dann schon immer im Konsens aller Beteiligten vollzogen werden.

Dieser Kommentar soll keine Kritik am vorliegenden Text sein, sondern ein Versuch, weiter zur über­regionalen Verständigung über die Veränderungen beizutragen, die heute in der ganzen Menschheitsentwicklung fällig sein dürften.

Mit der Digitalisierung und Informatisierung dürfte auch das Ende der Anonymität in der Massen­gesell­schaft gekommen sein. Je mehr das allen bewusst wird, umso leichter fällt es mir, den Teufelskreis der gegenseitigen Bedrohungen, Beschädigungen und Kränkungen der Menschen schließlich in meinen sozialen Beziehungen so deutlich zu unterbrechen, dass damit sein weltweiter Zusammenbruch ausgelöst werden kann. Denn die Unterbrechung dieser destruktiven Wechselbeziehungen ist außerordentlich schwierig und erfordert eine extrem spezielle Leistung, die aber gerade das typisch Menschliche zum Ausdruck bringen muss und die insgesamt bewirkt, dass immer mehr Einzelpersonen schon in der jetzigen, traditionellen Gesellschaft zunehmend als Durchschnittsbürger der Zukunft vorgehen. Dieses Vorgehen und Vorausgehen ist zwar ein sozialer Aufstieg, aber der darf keinesfalls verwechselt werden mit dem Aufstieg in den herkömmlichen sozialen Hierarchien. Fällig ist nämlich der gemeinsame Aufstieg aller Menschen in die höchste Position, die für Menschen von Natur aus möglich ist und die ein Höchstmaß an Reichtum, Glück und Zufriedenheit bedeutet, und das ist die Zugehörigkeit zu einer Weltgesellschaft als Netzwerk von gleichberechtigten und zielbewusst gemeinsam handelnden Personen. Dieser Aufstieg beginnt im Denken und in der Kommunikation, indem die Kommunikation zunehmend herrschaftsfrei gelingt. Wesentlich ist dabei, dass die bilateralen Beziehungen zwischen allen Einzelpersonen sich zunehmend freundlich und friedlich gestalten, so wie das für Menschen von Natur aus immer schon die erfreulichsten Lebens­möglich­keiten geboten hat. Und dabei kann jeder Mensch nur als konkrete, einmalige Einzelperson beteiligt sein. Jeder hat dann auf eine typisch menschliche Weise seinen konkreten Einfluss und seine spezielle Rolle in der gesamten Menschheitsentwicklung.

Zum vorliegenden Präambel‑Text fallen mir heute so schnell keine einzelnen Verbesserungs­vorschläge ein. Vielleicht kann er erst mal mehrere Monate lang so stehen bleiben. Dieser Kommentar kann vielleicht in der Zwischenzeit eine Anregung sein.

Cottbus, 7. Mai 2017