Gemeingüter

Als erste Einführung für kleine oder junggebliebene Interessierte, hier eine kurze Videosequenz über die Gemeingüter, von CommonsDeutschland:

http://www.youtube.com/watch?v=OMfVtaIxAjA

Etwas simplifizierend freilich, aber gut fürs erste Verständnis des Ansatzes.

“Der Fund gehört dem Finder” – dieser Grundsatz ist tief verwurzelt in unserem westlichen Verständnis von Zugehörigkeit und Besitz. Also machten Kolonialisten und Imperialisten sich vor Jahrhunderten auf den Weg, um neue Ländereien für ihre heimische Krone zu beanspruchen. Mit dem Einpflocken des symbolträchtigen Fahnenmasten war der Anspruch hergestellt, und die Bodenschätze, Vegetation, Tiere und selbst Menschen in dem neuen Land wurden als Besitz angesehen.

Mineralölkonzerne suchen Quellen, und in der Leistung des Auffindens und Anzapfens begründen sie ihren Besitzanspruch am gewonnenen Rohstoff. Das die Natur diesen Stoff über Jahrmillionen dort abgelagert, komprimiert und chemisch umgewandelt hat spielt keine Rolle.
Ein Landbewirtschafter aquiriert und beackert seine Flächen, kauft Maschinen, Samen, Dünger, Produkte um Schädlinge (mehr oder weniger umweltfreundlich) in Schach zu halten, wässert wenn nötig, überwacht und wartet und pflegt, mit Intuition und Risikobereitschaft — und erntet schließlich.
Der Mineralölkonzern setzt gleich beim ernten an. Investieren muß auch er, aber es wird häufig vergessen daß er das Gut welches er uns profitträchtig verkauft nicht selbst produziert, sondern nur gewonnen hat. Wie konzeptionell anders wäre seine Rolle, wenn er sich nur als Verwalter und Verteiler einer natürlichen Ressource sähe, die allen Menschen gleichwertig gehört.
Nur ein utopisches Gedankenspiel. Auch Tiere stecken Reviere ab und bauen “Wohnungen” und lagern Futter. Profitstreben jedoch ist eine exklusiv Menschliche Manie(r).