Neue Griechische Tragödie
Zinseszins ist ein unnatürliches, widersinniges und nicht nachhaltiges Konzept. Ein reales Unternehmen im Aufbau kann möglicherweise eine Zeit lang mithalten mit exponentiellem Wertzuwachs und seine Kredite bedienen, aber dauerhaft geht das nicht. Es ist ein Konstrukt, eine von Gier getriebene Entscheidung, gelagertes und geliehenes Geld exponentiell anwachsen zu lassen. Nur Inflation kann dieser Entwicklung entgegenstehen, schleichende, rasante, und am Ende galoppierende.
Griechenland ist einer Währungsunion beigetreten, die eine selbstgeregelte Inflation unterbindet. Inflation betrügt die Bürger, jeder hofft, durch den Zinseszins auf mühsam Erspartes ein paar Euros zu verdienen, doch gleichzeitig geht durch Inflation ein Großteil wieder verloren.
Margrit Kennedy beleuchtet dies in ihrem neuen Buch Occupy Money (Leseprobe: weltinnenraum.de/out/media/material/kamphausen/leseproben/9783899015959_lepro.pdf), und noch ausführlicher im schon Klassiker "Geld ohne Zinsen und Inflation", welches sie kostenlos als pdf-Download zur Verfügung stellt: kennedy-bibliothek.info/data/bibo/media/GeldbuchDeutsch2006.pdf (33.6MB, der Download kann je nach Geschwindigkeit etwas dauern).
Die Berichte von der Verheerung, neuen Armut und des Elends sind ergreifend. Einige Jahre der Kreditanhäufung haben genügt, dieses Land an den Abgrund zu treiben. Den Schaden tragen die Bürger, nicht die Spekulanten. Deutschland stellt mit selbstrechter Entrüstung Forderungen für die Zuteilung einer Summe, die das Schlimmste abwenden soll. Diese Rollenverteilung täuscht augenblicklich über den Fakt hinweg, daß auch Deutschland im einem Schuldenberg steckt, der früher oder etwas später ebenfalls zu Abwertung der Kreditwürdigkeit und schließlich zur Insolvenz führen wird. Die meisten wissen dies, bewußter oder unbewußter. Wenn Deutschland an der Reihe ist, wer steht dann ein und vergibt eine gewaltige monetäre Hilfslieferung?
Regionalisierung ist die einzige Alternative in unserer Sicht: Aufbau von Strukturen, die den Zusammenbruch eines wahnwitzigen, hochgejubelten und bodenlosen Finanzsystems überdauern. Genau das versucht die Genossenschaft, aber uns wird deutlich, das auch wir für den Anfang Fördermittel oder weitere andere Geldquellen benötigen werden, zusätzlich zu den bisherigen Beiträgen treuer Mitglieder. Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind, so oder so ähnlich wird Albert Einstein zitiert; doch die Erneuerung muß wohl noch mit den herkömmlichen Mitteln anfangen, im System, um sich dann schnellstmöglich loszulösen. Ein Dorf das sich selbst mit dem Nötigsten versorgt – Nahrungsmittel, gutem Trinkwasser und Rohmaterialien, ist unser Ziel. Wir arbeiten daran, diese Vision in Siggelkow zu verwirklichen.
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